Evangelischer und katholischer Religionsunterricht in der HöHa
Evangelischer und katholischer Religionsunterricht sind ein wesentlicher Ort im Schulalltag, an dem Schülerinnen und Schüler ihre eigene Identität und ihre Rollen in Beruf und Gesellschaft, aber auch in ihrem privaten Umfeld reflektieren können. Dabei kommen für sie lebensbedeutsame Fragen in den Blick: Was ist mir wichtig in meinem Leben? Wozu das Ganze? Was ist richtig, was falsch? Wie soll ich mich verhalten? Hier schafft der Religionsunterricht einen Raum für offene Kommunikation über unterschiedliche Weltdeutungen und Wertüberzeugungen und bietet an, sich mit dem christlichen Glauben als Orientierung auseinanderzusetzen. Zukünftige berufliche und private, oft belastende und mit Leiderfahrung geprägte Situationen kommen zur Sprache. Werte wie Personalität, Solidarität, Gerechtigkeit und Verantwortung werden auf ihre Tragfähigkeit für ein zukunftsorientiertes Leben untersucht. Durch das gemeinsame Handeln fördert der Religionsunterricht Teamarbeit, Kooperationsbereitschaft und Fairness, Mut zu selbständigen Entscheidungen und Kritikfähigkeit.
Viele der Schülerinnen und Schüler, die am Religionsunterricht teilnehmen, sind haben keinen Bezug mehr zur Kirche und sind nicht mehr konfessionell sozialisiert. Oft haben sie unreflektierte religiöse Vorstellungen, die sie als junge Erwachsene ablehnen. Darum wollen sich die Religionslehrer mit ihnen gemeinsam altersgemäß und kritisch mit der Botschaft des christlichen Glaubens und seinen zentralen Inhalten auseinandersetzen. Dabei geht es aber nicht nur Wissensvermittlung, sondern auch um die Sensibilisierung für Religion und Spiritualität.
Besonders durch das Gespräch mit Schülern anderer Konfessionen und Religionen, die als Gäste eingeladen sind am Religionsunterricht teilzunehmen, können Schülerinnen und Schüler lernen, andere Standpunkte und Entscheidungen zu tolerieren, zu akzeptieren und Perspektivwechsel vorzunehmen. Damit fördert der Religionsunterricht insbesondere das Zusammenleben mit anderen und sich für elementare Menschenrechte, wie Gewissens-, Glaubens- und Religionsfreiheit einzusetzen. Darüber hinaus will er den Blick für die „Eine Welt“ öffnen und Schülerinnen und Schüler ermutigen, sich für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung einzusetzen.