Die Bezirksregierung Arnsberg lud zur Regionalkonferenz unter dem Thema Industrie 4.0 die verantwortlichen Lehrerinnen und Lehrer für den Ausbildungsberuf der Industriekaufleute ein. Auf Initiative des Eugen-Schmalenbach-Berufskollegs Halver fand sich dabei das Familienunternehmen Erco GmbH in Lüdenscheid als besonderer Veranstaltungsort.
Das Thema „Smart Factory“ oder besser bekannt als „Industrie 4.0“ wird auch in der Ausbildung zukünftig wichtiger. Unter diesem Thema stand auch die „Regionalkonferenz“, zu der die Bezirksregierung Arnsberg zweimal im Jahr die für den Bildungsgang der Industriekaufleute an den Berufskollegs verantwortlichen Lehrerinnen und Lehrer einlädt. Zum Meinungs- und Informationsaustausch sowie zur gemeinsamen Unterrichtsentwicklung trafen sich die Kolleginnen und Kollegen die die angehenden Industriekaufleute an den Berufskollegs z.B. in Halver, Hagen, Ennepetal, Iserlohn, Dortmund, Herne, Bochum, Arnsberg, Lippstadt und Bad Berleburg unterrichten.
Bereits im Frühjahr fand die diesjährige Regionalkonferenz in Lüdenscheid im Hause ERCO GmbH, dem international führenden Spezialisten für Architekturbeleuchtung statt, um das Thema Industrie 4.0 hautnah in der Praxis kennenzulernen. Corinna Beilner (Referentin der Personalentwicklung / Ausbildungsleitung) bei der Fa. ERCO begrüßte neben der Bildungsgangleiterin der Industriekaufleute des Eugen-Schmalenbach-Berufskollegs Sabine Winter, die den Kontakt zu dem Ausbildungsbetrieb ERCO hergestellt hatte, auch die zahlreichen Gäste der Berufskollegs des Sauerlandes und des Ruhrgebietes.
Zu Beginn gab der Gruppenleiter der Verkaufsförderung aus der Abteilung Marketing, Marc Hartings, den Gästen einen imposanten Überblick über die weltweiten Referenzprojekte und das komplett auf LED-Technologie basierende Produktprogramm der Lichtfabrik ERCO. Licht statt Leuchten oder Licht als die 4. Dimension der Architektur ist dabei der Leitgedanke.
Nach einer Betriebsbesichtigung, in der nicht nur die Produktion sondern auch die LED-Technologie äußerst anschaulich erklärt wurde, ging Andreas Bohlmann, Abteilungsleiter Projekt & Order Center, auf die besondere Bedeutung von Industrie 4.0 für die ERCO GmbH ein.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen diskutierten die Lehrerinnen und Lehrer im Anschluss untereinander über die 4. Industrielle Revolution – eben über Industrie 4.0. als die „vernetzte digitalisierte Transformation in einer globalisierten Welt“ und die damit verbundene Entwicklung des Berufsschulunterrichts der zukünftigen Industriekaufleute.
Für die Unternehmen bedeutet dies einen Wandel innerhalb der eigenen Prozesslandschaft, der Steigerung des Grades der Flexibilität und der damit verbundenen vernetzten Digitalisierung innerhalb der Wertschöpfungskette, um sich viel stärker an den Kundenwünschen und damit der Planung und Steuerung - möglichst in Echtzeit - anzupassen. Big-Data ist dabei ein Schlagwort. Die immer schneller wachsenden Datenberge verlangen IT-Lösungen bzw. -systeme, die auch Unternehmen dabei helfen mit der Informationsflut und der damit verbundenen Datensicherheit fertig zu werden.
Dies alles bringt folglich auch Veränderungen in der Ausbildung mit. Diese neue Ära digitaler Kommunikation und Verarbeitung wird auch in den umfassenden Kompetenzerwerb der zukünftigen Industriekaufleute einfließen müssen. Nicht nur das Denken in Zusammenhängen, also das Denken in Prozessen, sondern vor allem die Digitalaffinität der Auszubildenden, wie bspw. die Nutzung von Apps oder Clouds bilden dabei einen wichtigen Grundbaustein.
Industrie 4.0 stellt daher nicht nur die Unternehmen vor große Herausforderungen. Für die schulische Ausbildung der angehenden Industriekaufleute bedeutet dies nicht nur angepasste Unterrichtsinhalte und digitalaffine Lehrerinnen und Lehrer, sondern auch eine stabile IT-Infrastruktur an den Berufskollegs, um die Auszubildenden fit für die Anforderungen in der Fabrik der Zukunft zu machen.
Sabine Winter -Abteilungsleiterin des Bildungsganges der Industriekaufleute am ESBK-Halver-Ostendorf