FloydBild1„I can´t breathe!” Das waren die letzten Worte des Afroamerikaners George Floyd am 25. Mai 2020, bevor er bei seiner gewaltsamen Festnahme in den USA durch einen Polizisten getötet wurde - getötet, weil Floyd einfach nur schwarz war.

Viele mögen sagen, so etwas kann bei uns nicht passieren. Bei uns gibt es keinen Rassismus. Dem ist leider nicht so.

2020 zählte das Bundesinnenministerium 9.420 rassistische Straftaten. Das waren 19 Prozent mehr als im Jahr davor. Und da sind noch keine Straftaten erfasst gegen Menschen mit Behinderung, Menschen anderer Religion, anderer sexueller Orientierung, gegen Frauen und Menschen, die einfach nur eine andere Meinung haben.

Aber Rassismus zeigt sich nicht nur in der Statistik von Straftaten, sondern schon in kleinen Handlungen, in unserem Reden und unserem Denken:

Warum werden Frauen für denselben Job oft schlechter bezahlt als Männer? Warum ist es für Menschen aus anderen Ländern, mit anderer Hautfarbe häufig viel schwieriger eine Wohnung oder einen Job zu bekommen? Warum sprechen viele mit Menschen, die anders aussehen, eine andere Hautfarbe haben wie mit Babys? „Du mich verstehen?“ Warum bezeichnen wir andere – oft nur aus Spaß – als „behindert“, „Spasti“ oder „Opfer“? Warum packen wir Menschen immer wieder in Schubladen: „die Türken, die Juden, die Schwulen, die Weiber“, und sehen in Ihnen nicht mehr Menschen, die so unterschiedlich sind, wie wir selbst. Wir dichten ihnen bestimmte Eigenschaften an, von denen wir uns abgrenzen: „alle Ausländer sind so, alle Schwulen machen das, die Weiber denken alle …“

IMG 2986Und nicht immer ist rassistisches Denken negativ gemeint. Zum Beispiel wenn wir glauben, dass Schwarze gut trommeln oder tanzen könnten. Aber – es ist rassistisch.

Wir sind der Überzeugung, dass sich in unserer Gesellschaft alle Menschen, egal welcher Hautfarbe, welchen Geschlechts, welcher Religion, Herkunft, welcher sexuellen Orientierung oder Menschen mit Behinderung sicher und frei fühlen sollen. Und damit das so wird, muss man sich einmischen und gegen Rassismus aktiv werden. Und das auch in Schule.

Seit über 25 Jahren gibt es das Netzwerk „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“. Das ist eine Initiative in ganz Deutschland für alle Schulen, die sich aktiv gegen jede Form von Diskriminierung und Rassismus einsetzen wollen. Auch wir am Eugen-Schmalenbach-Berufskolleg wollten das!

In einer groß angelegten Umfrage unter allen Schülerinnen und Schülern, den Lehrerinnen und Lehrern und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unserer Schule haben sich 90,17 % dafür ausgesprochen, dass wir dem Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ beitreten.

IMG 2271Am 3. November ist uns in einer Feierstunde von der Regionalkoordinatorin von „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ die Mitgliedsurkunde überreicht worden. Dabei waren der Landrat des Märkischen Kreises, die für uns zuständige Dezernentin der Bezirksregierung Arnsberg und Vertreter unserer Schulpatin, das Unternehmen Otto Fuchs KG.

Was bedeutet das nun für uns, Mitglied des Netzwerkes zu sein?

Die Mitgliedsschulen haben sich zum einen verpflichtet, sich bewusst zu machen, wo und wie wir im Alltag rassistisch denken und uns rassistisch verhalten. Und zum anderen, sich aktiv gegen rassistisches Denken und Handeln einzusetzen. Das heißt konkret:

  

 

Wir wollen

  • im Unterricht Rassismus, besonders Alltagsrassismus thematisieren,
  • uns überlegen, wie man sich verhalten sollte, wenn Menschen diskriminiert werden, und wie man Courage zeigen kann,
  • Aktionen (Ausstellungen, Workshops u. ä.) in unserer Schule durchführen, um Rassismus und seine Folgen bewusst zu machen und dagegen vorzugehen.

Dabei werden wir von unserer „Patin“ der Otto Fuchs KG unterstützt. Auch die Otto Fuchs KG bemüht sich, rassistisches Denken und Handeln in ihrem Unternehmen zu unterbinden. Wir wollen miteinander kooperieren und uns gemeinsam für eine Gesellschaft ohne Rassismus, für eine Gesellschaft mit Courage einsetzen.

Ansprechpartnerin: Anne-Marie Gockel

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