„Endlich kann es trotz der Einschränkungen wegen des Corona-Virus wieder losgehen“ sagte Matthias Brenner, für seelsorgerische Beratung und Prävention zuständig. Gemeinsam mit Dr. Michael Funcke, Bildungsgangleiter an der Einjährigen Berufsfachschule, begrüßte er Peter Müller von der Aidshilfe im Märkischen Kreis am Eugen-Schmalenbach-Berufskolleg in Halver-Ostendorf.
Durch die Corona-Pandemie waren von März 2020 bis September 2021 alle Informationsveranstaltungen zu den Themen Aids, HIV und anderen sexuell übertragbare Erkrankungen ausgefallen. Zehn Schulklassen waren an fünf Tagen damit beschäftigt.
„Wir wollen, dass jede Schülerin und jeder Schüler wenigstens einmal in der Schulzeit über diese Erkrankungen, die unbehandelt unter Umständen schwerwiegende Folgen haben können, informiert wird“, so Peter Müller, der seit 2014 im Märkischen Kreis an den Schulen mit Präventionsveranstaltungen präsent ist.
Aids ist heute zwar behandelbar, aber noch nicht besiegt. Leider gibt es auch nach fast 40 Jahren Forschungsarbeit noch immer keine funktionierende zugelassene Impfung.
Die Behandlung mit Medikamenten ist wirksam und kann die Virenlast unter die Nachweisgrenze senken. „Damit dies auf Dauer gut und sicher wirkt, bedarf es einer sehr hohen Therapietreue“, erklärte Peter Müller.
Laut Robert-Koch-Institut sterben in Deutschland immer noch ca. 400 Menschen jährlich den Folgen einer HIV-Infektion. Diese Betroffenen haben sich meist nicht testen lassen, sodass es zu Spätdiagnosen kam. Auch mangelnde Therapietreue erhöht die Sterblichkeit.
Doch es gibt auch Lichtblicke. Die heutigen Medikamente bewirken bei konsequenter Therapie, das HIV nicht mehr übertragbar ist. Eine Infektion sollte also möglichst früh erkannt werden.
Die anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen sind heute gut beherrschbar. Doch falsche Scham kann auch hier dazu führen, dass sie längere Zeit unbehandelt bleiben und dann Komplikationen auslösen.
„Safer Sex und der Gebrauch von Kondomen kann nicht nur eine HIV- Infektion verhindern, sondern senkt auch das Risiko sich mit anderen sexuell übertragbaren Krankheiten anzustecken“, verdeutlichte Müller.