Trotz Corona und verbunden mit diversen Terminunsicherheiten und Verhaltensregeln gab es auch in diesem Jahr 145 erfolgreiche Absolventinnen und Absolventen der Höheren Handelsschule. Sie erhielten ihr Fachabitur, den zweithöchsten Schulabschluss, leider nicht im Rahmen einer würdigen Feier, sondern in sechzehn kleinen Gruppen von den jeweiligen Klassenlehrerinnen und -lehrern und dem für die Höhere Handelsschule zuständigen Studiendirektor Axel Zimmermann.
Axel Zimmermann würdigte die Leistungen und wünschte den Schülerinnen und Schülern für die Zukunft beruflich und privat alles Gute. Er überreichte ihnen das Grundgesetz und die Verfassung von NRW mit Gratulation des Ministerpräsidenten. Natürlich durften auch persönliche Anekdoten nicht fehlen. "Einzelne von Ihnen haben mich überrascht, weil sie plötzlich Leistungen erbracht haben, die ich ihnen nach den Erfahrungen aus der Unterstufe nicht zugetraut hätte. Auch gibt es Lernende, die vor zwei Jahren angefangen haben und nie auffielen. Dann machten sie ein Praktikum, in dem sie regelrecht aufblühten, sodass ich mich schon gefragt habe, ob das ein anderer Mensch war. Sie haben dort ihren Traumberuf gefunden, in dem jetzt eine hoffentlich erfolgreiche Ausbildung folgt."
Auch die Möglichkeit eines geförderten Auslandspraktikums in Spanien haben aus dieser Gruppe einige genutzt. „Sie haben gelernt, neue Situationen angstfrei zu bewältigen und ihre Persönlichkeit und ihr Selbstbewusstsein gestärkt. Die Förderung von Offenheit gegenüber anderen Kulturen sowie Empathie ist aktuell in Zeiten von wachsenden rassistischen Tendenzen in der westlichen Welt unabdingbar. Sie haben die Chance ergriffen, europäische Gemeinschaft über die Klassenfahrt hinaus zu erleben und einzigartige Erfahrungen gesammelt.“ berichtet Stefanie Fröndhoff aus dem Erasmus-Team, die die Schülerinnen nach Salamanca begleitet hat.
„Obwohl ich am Anfang eher etwas negativ eingestellt war und auch ein bisschen Angst hatte, war das Salamanca-Abenteuer die richtige Entscheidung. Dadurch, dass ich in einer großen Gastfamilie war, habe ich sehr nette Menschen kennengelernt und mehr Spanisch gelernt als gedacht. Dadurch, dass die Menschen dort sehr offen sind, hat man sich sofort wohl gefühlt. (…) Wenn man die Möglichkeit hat, sollte man an diesem Erasmusprojekt teilnehmen und diese Erfahrungen machen, man wird es definitiv nicht bereuen.“, schreibt die ehemalige Schülerin der European Business Class Natalia Piotrowska in ihrer Evaluation 2019.
Natürlich gratulierten auch die Klassenlehrerinnen und -lehrer, würdigten besondere Leistungen sowohl im Hinblick auf Noten als auch auf besonderes Engagement mit Saturn-Gutscheinen und gaben ihren Schülerinnen und -schülern Glückwünsche mit auf den Weg. „Corona hin oder her – ihr bekommt gleich euer Abschlusszeugnis, das gleichzeitig eine Eintrittskarte ist und euch Türen öffnet. Es stellt allerdings keine Garantie dar! Heute schließt sich hier diese Tür und wann auch immer eine andere Tür sich für euch öffnet – IHR entscheidet, ob und durch welche Tür ihr geht. Ich wünsche euch dabei, dass ihr (fast) immer die richtige Tür auswählt. Und wenn es mal die falsche Tür war – auch nicht schlimm. Fehler sind menschlich und passieren nun mal – auch den Besten! Hört auf Herz, Bauch Kopf – in welcher Reihenfolge auch immer – passt auf euch auf und vergesst nie – SOLL wird an HABEN gebucht.“, appellierte schmunzelnd Fabian Kunde, Klassenlehrer der European Business Class.
Bei manchen wird es auch nur ein kurzer Abschied, da sie entweder in der Berufsschule mit einer Ausbildung wieder einsteigen oder im Wirtschaftsgymnasium ihre Laufbahn am ESBK fortsetzen werden.