Die angehenden Europakaufleute und ihre Industrie Mit-Azubis der Blockklasse (IK 17 BL) sowie die Azubis des Differenzierungskurses „Außenhandel“ besichtigten zusammen mit ihrer Klassenlehrerin und den Fachlehrern in der Nacht von Freitag auf Samstag den Flughafen Köln Bonn sowie die Logistik von United Parcel Service (UPS) direkt vor Ort.

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Gestärkt durch ein gemeinsames Burger-Menü am späten Nachmittag im Hammerwerk in Engelskirchen, wurde die Gruppe um 21:OO Uhr am vereinbarten Meetingpoint im Terminal 1 des Flughafens von ihrem Guide in Empfang genommen. Ausgestattet mit Warnwesten und einem  Besucherausweis begann die Führung mit einem Vortrag inkl. einer kleinen Erfrischung im sog. „Lufthansa Kino“ (eingerichtet mit den Sitzen der 1. Klasse eines ausrangierten Airbus A 300). Der Rundgang startete auf der Besucherterrasse bevor mit einem Bus die umfangreiche und informative Rundfahrt über den imposanten nächtlichen Konrad Adenauer Flughafen in Köln fortgesetzt wurde. Zuvor mussten alle Schüler/-innen und Lehrer/- innen natürlich durch den Sicherheits-Check und sich dem „Sprengstoff-Test“ unterziehen.

Mit 12.96 Mio Fluggästen im Jahr 2018 liegt der geografisch in der Mitte Europas liegende Flughafen Köln-Bonn (IATA-Code: CGN) auf Platz 7 der deutschen Verkehrsflughäfen und ist dabei gleichzeitig das größte Low-Cost Drehkreuz, aufgrund der hier beheimateten Billig-Fluglinien. Im Frachtbereich (mit rund 860.000 t im Jahr 2018) liegt Köln-Bonn auf Platz 3 in Deutschland und europaweit auf Platz 6 der größten Luftfrachtumschlagsplätze. Als langjähriger Regierungsflughafen und wegen der hier stationierten Luftwaffe ist Köln-Bonn neben Leipzig und Frankfurt einer der wenigen deutschen Flughäfen ohne Nachtflugverbot. Fast 30 Airlines fliegen von hier zu 129 Destinationen von Ägypten bis Zypern.

Nach einem kurzen Foto-Stopp an einer u.a. mit dem Grinch lackierten Boeing 737-800 der Fluggesellschaft sunexpress, sowie einem weiteren kurzen Zwischenstopp mit dem Bus direkt neben der 3,8 km langen sog. 14L/32R Landebahn, wo eine Landung einer Propeller Frachtmaschine lautstark miterlebt werden konnte, wurde ab 23:00  bis ca. 1:30 Uhr die Führung von einem Mitarbeiter des amerikanischen Unternehmens UPS fortgesetzt. Da der gesicherte Bereich von „UPS Air Hub“ besichtigt wurde, musste erneut der Personalausweis vorgezeigt und die Sicherheitsschleuse durchquert werden.

Genau während dieser Zeit, die die Hauptumschlagszeit bei UPS am Flughafen Köln-Bonn darstellt, landen insgesamt jede Nacht 36 Maschinen, die entladen und wieder beladen werden, um z.T. innerhalb weniger Stunden vollbeladen wieder abzuheben. Insgesamt werden über 136.000 Pakete in einer Stunde eingescannt und über Förderbänder, die über mehrere Etagen (19 m in der Höhe) verteilt sind, für die entsprechenden Richtungen bzw. Destinationen in einem unbeschreiblichen Tempo exakt sortiert. Bei dieser Verteilung wird gleichzeitig zwischen Päckchen bis 3.5 kg, Paketen über 3,5 kg und über „übergroßen und sperrigen“ Sendungen sortiert. Diese logistische Meisterleistung hat die Azubis und Lehrer (fast) sprachlos gemacht. –

Nach dem Verteilen erfolgt die „Verpackung“ in die Container der entsprechenden Flugzeuge. Hier werden diese Container nicht nur von den Mitarbeitern optimal beladen sondern auch gem. der Zollbestimmungen verplombt. Denn von hier aus werden sie zunächst gewogen und dann direkt an und in die bereits für den Abflug bereitstehenden Flugzeuge gebracht und verladen. Mithilfe von Hubwagen werden die Container an der Ladeluke positioniert, dann in das Flugzeug verladen und dort sicher befestigt, damit bspw. schon am nächsten Morgen von UPS in Amerika der erwartete Container unbeschädigt in Empfang genommen werden kann. Auch die Gruppe ließ es sich nicht nehmen, gemeinsam auf die Waage zu gehen und kam dabei auf stolze 1,47 t ! (Natürlich nur wegen des zuvor verzehrten ausgiebigen Burger-Menüs). Mit dem Bus ging schließlich die Führung an den wartenden Flugzeugen vorbei. Die meisten der 36 in dieser Nacht in Köln landenden und nun wieder zu beladenden „UPSgo“ Maschinen starten von hier aus in den europäischen Raum, insb. in die Benelux Staaten.

Die Rundfahrt endete mit der Fahrt vorbei an ca. 10 direkt nebeneinander wartenden Flugzeugen, die allesamt im hinteren Teil typisch UPS- braun lackiert waren und das unverkennbaren UPS Logo am Heckflügel hatten. Ein wirklich sehr „großartiger“ Anblick!

Gegen 2:00 Uhr endete die Führung wieder am Meetingpoint im Terminal 1 und alle Azubis und Lehrer waren sich einig (obwohl sich bei einigen doch deutlich die Müdigkeit bemerkbar machte), dass es wirklich eine beeindruckende, lehrreiche und sehr abwechslungsreiche zudem kurzweilige Veranstaltung war. Sie wird allen sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben! Entweder beim nächsten Flug in den Urlaub, oder spätestens wenn die Distributionspolitik bzw. die Zollbestimmungen im Unterricht thematisiert werden, werden alle Beteiligten noch von diesem außergewöhnlichen nächtlichen Unterrichtserlebnis des ESBK sprechen.

Wer angeregt durch diesen Bericht das Flughafen-Flair miterleben möchte, der sollte (möglichst abends) den folgenden Link anklicken :  https://www.koeln-bonn-airport.de/am-airport/airport-webcam.html

Sabine Winter als Klassenlehrerin der IK 17BL

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