„Nicht nur reden, sondern auch etwas tun“
Mit unserem Sozialprojekt unterstützen wir die Obdachlosenhilfe im Einzugsbereich unserer Schule.
Ein wesentliches Ziel eines kaufmännischen Berufskollegs ist es, Schülerinnen und Schüler zu befähigen einen höheren Schulabschluss zu erreichen oder eine Berufsausbildung zu absolvieren, um in der Gesellschaft, besonders in der Wirtschaft, erfolgreich ihren Weg zu machen. Doch führt dieser Weg nicht immer nach „oben“. Schicksalsschläge, unglückliche Umstände, Fehlent-scheidungen – verschuldete, wie unverschuldete – lassen einen straucheln, manchmal auch stürzen. „Gestürzte“ Menschen nehmen wir kaum wahr. Wenn man nur nach „oben“ schaut, kommen sie einem nicht in den Blick. Und wenn man doch in der Fußgängerzone über einen so genannten „Penner“, einen bettelnden Obdachlosen stolpert, hat man für seine Situation meist schnell eine Erklärung parat: „Die sollen nicht saufen, sondern lieber arbeiten!“.
Schülerinnen und Schüler unserer Schule haben sich im Religions-unterricht mit der Situation Obdachloser beschäftigt. Dabei konnten manche mit Betroffenen ins Gespräch kommen und haben erfahren können, dass einige nie eine echte Chance hatten oder Schicksalsschläge sie aus der Bahn eines bisher geordneten Lebens geworfen haben. „Wir wollen nicht nur reden, sondern auch etwas tun“, war die einhellige Meinung vieler Schülerinnen und Schüler. Und so entstand unser Sozialprojekt.
Schülerinnen und Schüler, aktive und pensionierte Lehrerinnen und Lehrer, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Schule wollen sich damit für Menschen einsetzen, die aus unterschiedlichsten Gründen ihr Dach über dem Kopf verloren haben. Dies tun wir, indem wir uns im Religions- und Politikunterricht mit der Situation Obdachloser beschäftigen und seit 2006 unterschiedlichste Aktionen durchführen, deren Erlöse dem „Obdachlosen Freundeskreis“, der Caritas-Beratungsstelle, den Johannitern und dem Amalie-Sieveking-Haus in Lüdenscheid zugute kommen. Dabei werden wir von Eltern unserer Schülerinnen und Schüler und von Ausbildungsbetrieben unterstützt.
Die vier Einrichtungen betreuen Obdachlose unmittelbar, indem sie sie beraten, ihnen eine Unterkunft besorgen und sie dabei unterstützen, weitgehend wieder ein normales Leben zu führen. So ist es z. B. Tradition an unserer Schule kurz vor den Weihnachtsferien einen Weihnachtsbasar zu veranstalten. Dort kann man mit ehemaligen Betroffenen aus dem Obdachlosenfreundeskreis ins Gespräch kommen und einiges über die Arbeit der Einrichtungen erfahren.
Die Erlöse aus dem Basar gehen an die vier Institutionen.