Betriebliche Ausbildung

Fotolia 58450774 XSWährend der ersten beiden Ausbildungsjahre werden im Betrieb die Grundlagen der „Büro- und Geschäftsprozesse“ vermittelt. In der Ausbildungsordnung gehört dieser Bereich des Abschnittes A zu den „berufsprofilgebenden Qualifikationen“, den Kernqualifikationen die verpflichtend für alle Auszubildenden sind. Zu den Büroprozessen zählt das Informationsmanagement und die Informationsverarbeitung, die bürowirtschaftlichen Abläufe sowie die Koordinations- und Organisationsaufgaben. Zu den Geschäftsprozessen zählen die Kundenbeziehungsprozesse, die Auftragsbearbeitung und Nachbearbeitung, die Beschaffung von Material und externen Dienstleistungen, personalbezogene Aufgaben sowie die Steuerung und Kontrolle.

Im dritten Ausbildungsjahr vertiefen die Auszubildenden anschließend 2, wenn gewünscht, auch 3 dieser 10 Wahlqualifikationen als Schwerpunkte von jeweils 5 monatiger Dauer, in denen die Auszubildenden intensiv in die Tätigkeiten eingewiesen werden. Welche Schwerpunkte das sind, legt der Arbeitgeber fest. Zu diesen betrieblichen Wahlqualifikationen gemäß Abschnitt B der Ausbildungsordnung gehören:

  • Auftragssteuerung und -koordination
  • Kaufmännische Steuerung und Kontrolle
  • Kaufmännische Abläufe in kleinen und mittleren Unternehmen
  • Einkauf und Logistik
  • Marketing und Vertrieb
  • Personalwirtschaft
  • Assistenz und Sekretariat
  • Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungsmanagement

Für den öffentlichen Dienst:

  • Öffentliche Finanzwirtschaft
  • Verwaltung und Recht

 

 

Folgende berufliche Fähigkeiten zählen zum Ausbildungsprofil der Kauffrau/ des Kaufmanns für Büromanagement.

Berufliches Handlungsprofil

  • Bürowirtschaftliche und projektbezogene Abläufe organisieren, koordinieren und durchführen
  • Sekretariats- und Assistenzaufgaben professionell bearbeiten
  • Mit internen und externen Partnern kooperieren und kommunizieren; Kundenbeziehungen gestalten, dokumentieren und pflegen
  • Informations-, Kommunikations- und Buchungssysteme anwenden unter Beachtung von Datenschutz und-sicherheit
  • Informationen recherchieren, aufbereiten, präsentieren und sichern
  • Bei personalwirtschaftlichen Aufgaben unterstützen und dies dokumentieren
  • Beschaffungsvorschläge bearbeiten
  • Termine koordinieren, Besprechungen vorbereiten und Schriftverkehr bearbeiten
  • Qualitätssichernde Maßnahmen durchführen

Durch die Prüfung ist festzustellen, ob die notwendigen Kompetenzen vorhanden sind, um eigenständig und verantwortlich in den verschiedenen Bereichen der Bürowirtschaft umfassende und integrierende Aufgaben der Planung, Steuerung und Kontrolle unter Verwendung betriebs- und personalwirtschaftlicher Steuerungsinstrumente zu bearbeiten. Dabei sind wirtschaftliche, rechtliche, ethische und soziale Zusammenhänge zu beachten

TERMINE

SIHK-BEWERTUNGSSCHEMA

Das folgende SIHK-Bewertungsschema wird zur Benotung der Abschlussprüfung herangezogen.

Punkte

Bewertung

Note

100-92 Punkte

Eine den Anforderungen in besonderem Maße entsprechende Leistung

sehr gut

unter 92- 81 Punkte

Eine den Anforderungen voll entsprechende Leistung

gut

unter 81- 67 Punkte

Eine den Anforderungen im Allgemeinen entsprechende Leistung

befriedigend

unter 67- 50 Punkte

Eine Leistung, die zwar Mängel aufweist, aber im Ganzen den Anforderungen   entspricht

ausreichend

unter 50- 30 Punkte

Eine Leistung, die den Anforderungen nicht entspricht, jedoch erkennen   lässt, dass Grundkenntnisse vorhanden sind

mangelhaft

unter 30 - 0 Punkte

Eine Leistung, die den Anforderungen nicht entspricht, und bei der selbst   die Grundkenntnisse lückenhaft sind

ungenügend

ABSCHLUSSPRÜFUNG

Bei der Abschlussprüfung handelt es sich um eine sogenannte „gestreckte Abschlussprüfung“. D.h., dass der erste Teil der Abschlussprüfung bereits nach 18 Monaten und der zweite Teil zum Ende der Ausbildung stattfindet. Beide Teile bilden als Abschlussprüfung eine Einheit, auch wenn die Prüfungsleistungen an unterschiedlichen Terminen erbracht werden.

Durch die gestreckte Abschlussprüfung erfährt der bisherige Bereich der Wirtschaftsinformatik einschließlich der Textverarbeitung und Tabellenkalkulation eine deutliche Aufwertung.

An dieser Stelle ist anzumerken , dass es keine Zwischenprüfung mehr gibt!

BKM Pruefung

ABB. AP der Büromanagerin/ des Büromanagers

Teil 1: Prüfung Mitte des 2. Ausbildungsjahres

Informationstechnisches Büromanagement (120 Min.):

Nach 18 Monaten sollen unter Anwendung von Textverarbeitung und Tabellenkalkulation anhand eines ganzheitlichen Arbeitsauftrages Büro- und Geschäftsprozesse computergestützt (mit Word, Excel und Recherche) bearbeitet und dokumentiert werden. Dieser 1. Teil fließt zu 25 % in die Abschlussprüfung ein.

Teil 2: Prüfung am Ende der Ausbildung

Wirtschafts- und Sozialkunde (60 Min.)

Es werden fallbezogene Aufgaben zu allgemeinen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammenhängen der Berufs- und Arbeitswelt schriftlich bearbeitet, die zu 10 % in die Abschlussprüfung einfließen.

Kundenbeziehungsprozesse (150 Minuten)

Hier werden komplexe und berufstypische Aufgaben schriftlich bearbeitet, die zu

30 % in die Abschlussprüfung einfließen.

Fachaufgabe der Wahlqualifikation ( 20 Min.)

Hier wird ein fallbezogenes Fachgespräch geführt. Als Zugang kann der Ausbildungsbetrieb mit Anmeldung zu Teil 2 der Abschlussprüfung zwischen 2 Varianten wählen:

  1. ein Report pro Wahlqualifikation, die der Prüfling über eine durchgeführte betriebliche Fachaufgabe anfertigt, oder
  2. eine von zwei vom Prüfungsausschuss gestellten praxisbezogenen Aufgaben aus einer Wahlqualifikation als Grundlage für das Fachgespräch.

Diese Fachaufgabe fließt zu 35 % in die Abschlussprüfung ein.

Zusatzqualifikation:

Eine im Rahmen der Berufsausbildung nicht gewählte (dritte) Wahlqualifikation kann von leistungsstarken Auszubildenden als Zusatzqualifikation belegt werden. Die Zusatzqualifikation wird in der Abschlussprüfung gesondert geprüft, wenn bei der Anmeldung zur schriftlichen Prüfung bekannt gegeben wird, dass die Prüfung erfolgen soll und die dafür erforderlichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt worden sind. Dafür ist rechtzeitig ein angepasster Ausbildungsplan bei der zuständigen Stelle einzureichen. Das Prüfungsverfahren ist wie bei der „Fachaufgabe in der Wahlqualifikation“ entsprechend auszuwählen. Die Prüfung der Zusatzqualifikation ist bestanden, wenn der Prüfling mindestens ausreichende Leistungen erbracht hat. (BIBB)

Mit der Neuordnung dieses Ausbildungsberufs wurde gleichzeitig auch die schulische Ausbildung überarbeitet, d.h. ein neuer Rahmenlehrplan durch die Kultusministerkonferenz (KMK) verabschiedet. Hier geht es nicht mehr nur um die reine Wissensvermittlung, sondern um die Vermittlung von Kompetenzen, die an einer vollständigen Handlung ausgerichtet sind. Durch die eigenverantwortliche Bearbeitung von praxis- und berufsbezogenen Lernsituationen unter Anwendung verschiedenster Methoden und Medien sollen die Auszubildenden nicht nur Fachkompetenz erwerben, sondern mit der erreichten Sozial-, Methoden- und Selbstkompetenz auch Lern- und Arbeitsstrategien anwenden.

In den sogenannten Kompetenzplänen der Kaufleute für Büromanagement werden im Lehrplan für die schulische Ausbildung die Büro- und Geschäftsprozesse in Form von Lernfeldern beschrieben. Lernfelder haben eine handlungslogische Struktur, die die Komplexität betrieblicher Abläufe widerspiegeln.

Die daraus entwickelten Lernsituationen die sich an konkreten Geschäftsprozessen orientieren, werden am Eugen-Schmalenbach-Berufskolleg in Bündelungsfächern wie Steuerung und Kontrolle (SUK), Geschäftsprozesse (GPR) und Büroprozesse (BPR) unterrichtet. Ferner werden die übergreifenden Fächer Deutsch/Kommunikation (DK), Politik/Gesellschaftslehre (PGE) sowie Englische Kommunikation (EK) unterrichtet.

Übersicht zum schulischen Rahmenlehrplan in Unterrichtsstunden und Fächerzuordnung am ESBK:

Nr.          Lernfeld

1.  Jahr

2.  Jahr

3.  Jahr

01

Die eigene Rolle im Betrieb mitgestalten und den Betrieb präsentieren   ( 40 Std)

BPR und

PGE

-

-

02

Büroprozesse gestalten und Arbeitsvorgänge organisieren (80 Std)

BPR

-

-

03

Aufträge bearbeiten (80 Std)

GPR und

EK

-

-

04

Sachgüter und Dienstleistungen beschaffen (120 Std)

GPR und

DK

-

-

05

Kunden akquirieren und binden   (80Std)

-

GPR + DK einstündig

-

06

Wertströme erfassen und beurteilen (80 Std)

SUK

SUK

-

07

Gesprächssituationen gestalten     (40 Std)

-

GPR

-

08

Personalwirtschaftliche Aufgaben wahrnehmen (80 Std)

-

BPR

-

09

Liquidität sichern und Finanzierung vorbereiten (80 Std)

-

-

SUK

10

Wertschöpfungsprozesse erfolgsorientiert steuern (80Std)

-

-

SUK

11

Geschäftsprozesse darstellen und optimieren (40 Std)

-

-

BPR

12

Veranstaltungen und Geschäftsreisen organisieren (40 Std)

-

-

BPR

13

Ein Projekt planen und durchführen (40 Std)

-

-

GPR

           Stunden insg. 880:

320

280

280