Besonderes
Betriebliche Ausbildung
Betriebliche Ausbildung
Während der ersten beiden Ausbildungsjahre werden im Betrieb die Grundlagen der „Büro- und Geschäftsprozesse“ vermittelt. In der Ausbildungsordnung gehört dieser Bereich des Abschnittes A zu den „berufsprofilgebenden Qualifikationen“, den Kernqualifikationen die verpflichtend für alle Auszubildenden sind. Zu den Büroprozessen zählt das Informationsmanagement und die Informationsverarbeitung, die bürowirtschaftlichen Abläufe sowie die Koordinations- und Organisationsaufgaben. Zu den Geschäftsprozessen zählen die Kundenbeziehungsprozesse, die Auftragsbearbeitung und Nachbearbeitung, die Beschaffung von Material und externen Dienstleistungen, personalbezogene Aufgaben sowie die Steuerung und Kontrolle.
Im dritten Ausbildungsjahr vertiefen die Auszubildenden anschließend 2, wenn gewünscht, auch 3 dieser 10 Wahlqualifikationen als Schwerpunkte von jeweils 5 monatiger Dauer, in denen die Auszubildenden intensiv in die Tätigkeiten eingewiesen werden. Welche Schwerpunkte das sind, legt der Arbeitgeber fest. Zu diesen betrieblichen Wahlqualifikationen gemäß Abschnitt B der Ausbildungsordnung gehören:
- Auftragssteuerung und -koordination
- Kaufmännische Steuerung und Kontrolle
- Kaufmännische Abläufe in kleinen und mittleren Unternehmen
- Einkauf und Logistik
- Marketing und Vertrieb
- Personalwirtschaft
- Assistenz und Sekretariat
- Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungsmanagement
Für den öffentlichen Dienst:
- Öffentliche Finanzwirtschaft
- Verwaltung und Recht
Profil des Ausbildungsberufs
Folgende berufliche Fähigkeiten zählen zum Ausbildungsprofil der Kauffrau/ des Kaufmanns für Büromanagement.
Berufliches Handlungsprofil
- Bürowirtschaftliche und projektbezogene Abläufe organisieren, koordinieren und durchführen
- Sekretariats- und Assistenzaufgaben professionell bearbeiten
- Mit internen und externen Partnern kooperieren und kommunizieren; Kundenbeziehungen gestalten, dokumentieren und pflegen
- Informations-, Kommunikations- und Buchungssysteme anwenden unter Beachtung von Datenschutz und-sicherheit
- Informationen recherchieren, aufbereiten, präsentieren und sichern
- Bei personalwirtschaftlichen Aufgaben unterstützen und dies dokumentieren
- Beschaffungsvorschläge bearbeiten
- Termine koordinieren, Besprechungen vorbereiten und Schriftverkehr bearbeiten
- Qualitätssichernde Maßnahmen durchführen
Prüfung
Durch die Prüfung ist festzustellen, ob die notwendigen Kompetenzen vorhanden sind, um eigenständig und verantwortlich in den verschiedenen Bereichen der Bürowirtschaft umfassende und integrierende Aufgaben der Planung, Steuerung und Kontrolle unter Verwendung betriebs- und personalwirtschaftlicher Steuerungsinstrumente zu bearbeiten. Dabei sind wirtschaftliche, rechtliche, ethische und soziale Zusammenhänge zu beachten
TERMINE
SIHK-BEWERTUNGSSCHEMA
Das folgende SIHK-Bewertungsschema wird zur Benotung der Abschlussprüfung herangezogen.
Punkte |
Bewertung |
Note |
100-92 Punkte |
Eine den Anforderungen in besonderem Maße entsprechende Leistung |
sehr gut |
unter 92- 81 Punkte |
Eine den Anforderungen voll entsprechende Leistung |
gut |
unter 81- 67 Punkte |
Eine den Anforderungen im Allgemeinen entsprechende Leistung |
befriedigend |
unter 67- 50 Punkte |
Eine Leistung, die zwar Mängel aufweist, aber im Ganzen den Anforderungen entspricht |
ausreichend |
unter 50- 30 Punkte |
Eine Leistung, die den Anforderungen nicht entspricht, jedoch erkennen lässt, dass Grundkenntnisse vorhanden sind |
mangelhaft |
unter 30 - 0 Punkte |
Eine Leistung, die den Anforderungen nicht entspricht, und bei der selbst die Grundkenntnisse lückenhaft sind |
ungenügend |
ABSCHLUSSPRÜFUNG
Bei der Abschlussprüfung handelt es sich um eine sogenannte „gestreckte Abschlussprüfung“. D.h., dass der erste Teil der Abschlussprüfung bereits nach 18 Monaten und der zweite Teil zum Ende der Ausbildung stattfindet. Beide Teile bilden als Abschlussprüfung eine Einheit, auch wenn die Prüfungsleistungen an unterschiedlichen Terminen erbracht werden.
Durch die gestreckte Abschlussprüfung erfährt der bisherige Bereich der Wirtschaftsinformatik einschließlich der Textverarbeitung und Tabellenkalkulation eine deutliche Aufwertung.
An dieser Stelle ist anzumerken , dass es keine Zwischenprüfung mehr gibt!
ABB. AP der Büromanagerin/ des Büromanagers
Teil 1: Prüfung Mitte des 2. Ausbildungsjahres
Informationstechnisches Büromanagement (120 Min.):
Nach 18 Monaten sollen unter Anwendung von Textverarbeitung und Tabellenkalkulation anhand eines ganzheitlichen Arbeitsauftrages Büro- und Geschäftsprozesse computergestützt (mit Word, Excel und Recherche) bearbeitet und dokumentiert werden. Dieser 1. Teil fließt zu 25 % in die Abschlussprüfung ein.
Teil 2: Prüfung am Ende der Ausbildung
Wirtschafts- und Sozialkunde (60 Min.)
Es werden fallbezogene Aufgaben zu allgemeinen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammenhängen der Berufs- und Arbeitswelt schriftlich bearbeitet, die zu 10 % in die Abschlussprüfung einfließen.
Kundenbeziehungsprozesse (150 Minuten)
Hier werden komplexe und berufstypische Aufgaben schriftlich bearbeitet, die zu
30 % in die Abschlussprüfung einfließen.
Fachaufgabe der Wahlqualifikation ( 20 Min.)
Hier wird ein fallbezogenes Fachgespräch geführt. Als Zugang kann der Ausbildungsbetrieb mit Anmeldung zu Teil 2 der Abschlussprüfung zwischen 2 Varianten wählen:
- ein Report pro Wahlqualifikation, die der Prüfling über eine durchgeführte betriebliche Fachaufgabe anfertigt, oder
- eine von zwei vom Prüfungsausschuss gestellten praxisbezogenen Aufgaben aus einer Wahlqualifikation als Grundlage für das Fachgespräch.
Diese Fachaufgabe fließt zu 35 % in die Abschlussprüfung ein.
Zusatzqualifikation:
Eine im Rahmen der Berufsausbildung nicht gewählte (dritte) Wahlqualifikation kann von leistungsstarken Auszubildenden als Zusatzqualifikation belegt werden. Die Zusatzqualifikation wird in der Abschlussprüfung gesondert geprüft, wenn bei der Anmeldung zur schriftlichen Prüfung bekannt gegeben wird, dass die Prüfung erfolgen soll und die dafür erforderlichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt worden sind. Dafür ist rechtzeitig ein angepasster Ausbildungsplan bei der zuständigen Stelle einzureichen. Das Prüfungsverfahren ist wie bei der „Fachaufgabe in der Wahlqualifikation“ entsprechend auszuwählen. Die Prüfung der Zusatzqualifikation ist bestanden, wenn der Prüfling mindestens ausreichende Leistungen erbracht hat. (BIBB)
Schulische Ausbildung
Mit der Neuordnung dieses Ausbildungsberufs wurde gleichzeitig auch die schulische Ausbildung überarbeitet, d.h. ein neuer Rahmenlehrplan durch die Kultusministerkonferenz (KMK) verabschiedet. Hier geht es nicht mehr nur um die reine Wissensvermittlung, sondern um die Vermittlung von Kompetenzen, die an einer vollständigen Handlung ausgerichtet sind. Durch die eigenverantwortliche Bearbeitung von praxis- und berufsbezogenen Lernsituationen unter Anwendung verschiedenster Methoden und Medien sollen die Auszubildenden nicht nur Fachkompetenz erwerben, sondern mit der erreichten Sozial-, Methoden- und Selbstkompetenz auch Lern- und Arbeitsstrategien anwenden.
In den sogenannten Kompetenzplänen der Kaufleute für Büromanagement werden im Lehrplan für die schulische Ausbildung die Büro- und Geschäftsprozesse in Form von Lernfeldern beschrieben. Lernfelder haben eine handlungslogische Struktur, die die Komplexität betrieblicher Abläufe widerspiegeln.
Die daraus entwickelten Lernsituationen die sich an konkreten Geschäftsprozessen orientieren, werden am Eugen-Schmalenbach-Berufskolleg in Bündelungsfächern wie Steuerung und Kontrolle (SUK), Geschäftsprozesse (GPR) und Büroprozesse (BPR) unterrichtet. Ferner werden die übergreifenden Fächer Deutsch/Kommunikation (DK), Politik/Gesellschaftslehre (PGE) sowie Englische Kommunikation (EK) unterrichtet.
Übersicht zum schulischen Rahmenlehrplan in Unterrichtsstunden und Fächerzuordnung am ESBK:
Nr. Lernfeld |
1. Jahr |
2. Jahr |
3. Jahr |
|
01 |
Die eigene Rolle im Betrieb mitgestalten und den Betrieb präsentieren ( 40 Std) |
BPR und PGE |
- |
- |
02 |
Büroprozesse gestalten und Arbeitsvorgänge organisieren (80 Std) |
BPR |
- |
- |
03 |
Aufträge bearbeiten (80 Std) |
GPR und EK |
- |
- |
04 |
Sachgüter und Dienstleistungen beschaffen (120 Std) |
GPR und DK |
- |
- |
05 |
Kunden akquirieren und binden (80Std) |
- |
GPR + DK einstündig |
- |
06 |
Wertströme erfassen und beurteilen (80 Std) |
SUK |
SUK |
- |
07 |
Gesprächssituationen gestalten (40 Std) |
- |
GPR |
- |
08 |
Personalwirtschaftliche Aufgaben wahrnehmen (80 Std) |
- |
BPR |
- |
09 |
Liquidität sichern und Finanzierung vorbereiten (80 Std) |
- |
- |
SUK |
10 |
Wertschöpfungsprozesse erfolgsorientiert steuern (80Std) |
- |
- |
SUK |
11 |
Geschäftsprozesse darstellen und optimieren (40 Std) |
- |
- |
BPR |
12 |
Veranstaltungen und Geschäftsreisen organisieren (40 Std) |
- |
- |
BPR |
13 |
Ein Projekt planen und durchführen (40 Std) |
- |
- |
GPR |
Stunden insg. 880: |
320 |
280 |
280 |