Zwischenprüfung

Nach 18 Monaten findet die Zwischenprüfung statt. Die Teilnahme an der Zwischenprüfung ist eine wesentliche Voraussetzung für die Zulassung zur späteren Abschlussprüfung. Die Zwischenprüfung besteht aus zwei Teilen. Der Ablauf ist landeseinheitlich geregelt:

1. Teil: 13:30 Uhr Kaufmännischer Bereich (Dauer 40 Minuten)

Pause: 15 Minuten

2. Teil: 14:25 /14:30 Uhr Medizinischer Bereich (Dauer 80 Minuten)

 

Abschlussprüfung

Die Abschlussprüfung besteht aus einem schriftlichen und einem praktischen Teil. Die Ärztekammer Westfalen-Lippe erteilt die Zulassung zu dieser Prüfung und stellt den Prüflingen das Anmeldeformular über ihren Ausbildungsbetrieb rechtzeitig zur Verfügung. Der Ablauf ist landeseinheitlich geregelt:

 

Schriftlicher Prüfungsteil

1. Tag: 13:30 Uhr Behandlungsassistenz (Dauer 120 Minuten)

                       Pause:  30 Minuten

                       16:00 Uhr Wirtschafts- und Sozialprozesse (Dauer 60 Minuten)

2. Tag: 13:30 Uhr Betriebsorganisation und -verwaltung (Dauer 120 Minuten)

 

Praktischer Prüfungsteil

Im praktischen Teil der Prüfung wird in höchstens 75 Minuten eine komplexe Prüfungsaufgabe bearbeitet sowie während dieser Zeit in höchstens 15 Minuten hierüber ein Fachgespräch geführt. Der Prüfling erhält nach der Bekanntgabe des Prüfungsthemas eine angemessene Vorbereitungszeit. Während der Prüfung sollen praxisbezogene Arbeitsabläufe simuliert, demonstriert, dokumentiert und präsentiert werden.

Über aktuelle Prüfungstermine und sonstige Fragen zu den Prüfungen informiert die Ärztekammer Westfalen-Lippe.

 

Berufliche Weiterbildung

Informationen zur beruflichen Weiterbildung z. B. zur Fachwirtin für ambulante medizinische Versorgung oder zu zahlreichen Aufstiegsqualifizierungen bietet die Ärztekammer Westfalen-Lippe.

Als besonderes Angebot bieten wir bereits während der Ausbildung die Möglichkeit, an einer Anpassungsweiterbildung im Bereich Qualitätsmanagement teilzunehmen. In der Unterstufe und in der Mittelstufe werden die Module 1 und 2 des Weiterbildungsangebotes der Ärztekammer zum Qualitätsmanagement unterrichtet. Am Ende des zweiten Moduls steht eine von der Ärztekammer gestellte, aber in unserem Hause durchgeführte Abschlussprüfung. Über das Prüfungsergebnis erhält der/die Auszubildende ein Zertifikat der Ärztekammer.

Die Ärztekammer bewirbt diese Fortbildung während der Ausbildung ausdrücklich. (s. Downloadbereich)

 

Fotolia 55657759 XSDie fachpraktische Ausbildung findet in der Ausbildungspraxis statt. Grundlagen für die betriebliche Ausbildung sind die Ausbildungsordnung und der Ausbildungsrahmenplan für das Berufsbild der/des Medizinischen Fachangestellten sowie der Ausbildungsvertrag, der mit dem/r Ausbilder/in geschlossen haben. Nähere Informationen dazu bietet die Ärztekammer.

Die vertragliche Ausbildungszeit beträgt drei Jahre. Bei guten Leistungen in der Praxis und der Berufsschule kann die Abschlussprüfung um ein halbes Jahr vorgezogen werden. Das Ausbildungsjahr beginnt am 1. August. Auszubildende, die entsprechend vorgebildet sind, z. B. die Allgemeine Hochschulreife oder die Fachhochschulreife (schulischer Teil) absolviert haben, haben die Möglichkeit, die Ausbildungszeit um ein Jahr zu verkürzen. Mit dem Ausbilder wird dann eine entsprechende Vereinbarung im Ausbildungsvertrag getroffen, der die Ärztekammer zustimmen muss. Diese Auszubildenden besuchen bei uns direkt den Unterricht in der Mittelstufe.

Weitere Informationen zum Ausbildungsberuf „Medizinische/r Fachangestellte/r“ erhalten Sie von der Bundesagentur für Arbeit und vom Bundesinstitut für Berufsbildung .

Grundlage für die Organisation und Gestaltung des Berufsschulunterrichts ist der Lehrplan „Medizinische/r Fachangestellte/e für das Berufskolleg in Nordrhein-Westfalen".

Der Berufsschulunterricht findet an zwei Tagen mit durchschnittlich 6 Unterrichtsstunden in der Zeit zwischen 7:15 Uhr bis 13.50 Uhr statt. Die Unterrichtsinhalte sind 12 Lernfeldern zugeordnet, die sich auf vier berufsbezogene Fächer verteilen. Diese Fächer sind prüfungsrelevant und bilden deshalb den Ausbildungsschwerpunkt.

Lernfelder

  1. Im Beruf und Gesundheitswesen orientieren
  2. Patienten empfangen und begleiten
  3. Praxishygiene und Schutz vor Infektionskrankheiten organisieren
  4. Bei Diagnostik und Therapie von Erkrankungen des Bewegungsapparates assistieren
  5. Zwischenfällen vorbeugen und in Notfallsituationen Hilfe leisten
  6. Waren beschaffen und verwalten
  7. Praxisabläufe im Team organisieren
  8. Patienten bei diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen der Erkrankungen des Urogenitalsystems begleiten
  9. Patienten bei diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen der Erkrankungen des Verdauungssystems begleiten
  10. Patienten bei kleinen chirurgischen Behandlungen begleiten
  11. Patienten bei der Prävention begleiten
  12. Berufliche Perspektiven entwickeln

Berufsbezogene Fächer

1. Jahr

2. Jahr

3. Jahr

Medizinische Assistenz (MEDA)

(Hier   geht es um medizinische Behandlungsabläufe, deren Vor- und Nachbereitung und   die Dokumentation der erbrachten Leistungen.)

LF3

LF5

LF9

Patientenbetreuung und Abrechnung (PBA)

(Diese Fächer umfassen die medizinische Betreuung der Patienten, die Dokumentation erbrachter Leistungen sowie deren Abrechnung.)

LF4

LF8

LF10

Wirtschafts- und Sozialprozesse (WSP)

(Kaufmännisches Grundwissen und ein grundlegendes Verständnis für wirtschaftliche und soziale   Zusammenhänge werden in WSP vermittelt.)

LF1

LF6

LF12

Praxismanagement (PMG)

(Fragen der modernen Datenkommunikation, der Datenerfassung und –sicherung sowie der Praxisorganisation stehen in PMG im Vordergrund.)

LF2

LF7

LF11

 

 

 

Zum berufsbezogenen Lernbereich gehört außerdem der Unterricht in einer Fremdsprache. In der Mittelstufe wird hier das Fach Englisch erteilt.

Berufsübergreifende Fächer

Im berufsübergreifenden Bereich kommen die Fächer Deutsch/Kommunikation, Politik, Religion und Sport hinzu. Hier werden sowohl berufsbezogene als auch allgemeinbildende Inhalte thematisiert.

Da die kommunikativen Fähigkeiten zu den Grundkompetenzen eine/s Medizinischen Fachangestellten in allen Arbeitsbereichen gehören, legen wir am ESBK besonderen Wert darauf, diese zu vermitteln und bieten das Fach Deutsch/Kommunikation im 1. und 3. Ausbildungsjahr an.

Differenzierungsbereich

Darüber hinaus bieten wir bereits während der Ausbildung die Möglichkeit, sich mit Fragen des Qualitätsmanagements intensiv auseinanderzusetzen. Die Module 1 und 2 des Weiterbildungsangebotes der Ärztekammer zum Qualitätsmanagement unterrichten wir in der Unter- und der Mittelstufe. Das Modul 2 wird mit einer Prüfung in unserem Hause abgeschlossen, die durch die Ärztekammer zertifiziert wird.

Berufsschulabschluss

Am Ende der Ausbildung erhält der/die Auszubildende ein Zeugnis über den Berufsschulabschluss.

Während der dreijährigen Ausbildungszeit vermitteln wir in der Berufsschule, die an zwei Tagen pro Woche besucht wird, umfangreiche Fach- und Handlungskompetenzen im Medizin- und Verwaltungsbereich. Die Auszubildenden werden dazu befähigt, ihre Berufstätigkeit in Arztpraxen und in verwandten Berufen auszuüben. Zudem ist es uns wichtig, die Sozial- und Kommunikationskompetenz der Auszubildenden zu stärken, denn nur so werden sie als Fachkraft in der Praxis auch zu einem/r guten Mitarbeiter/in.

Fotolia 50783620 XSDiese anspruchsvollen Ziele verlangen zum einen, dass die Auszubildenden ihre Fähigkeit verbessern, die unterschiedlichsten Ausnahmesituationen kranker Menschen angemessen bei ihren Entscheidungen zu berücksichtigen und teamorientiert und teamfördernd zu arbeiten. Zum anderen benötigen sie die Bereitschaft, sich fortwährend weiterzubilden, um die neuen Erkenntnisse und Möglichkeiten in der Medizin und der Verwaltung zu verstehen und in ihre Arbeit einbeziehen zu können. Denn nur so werden ihre Einsatzmöglichkeiten in qualifizierten beruflichen Tätigkeiten dauerhaft gesichert.

In der Berufsschule helfen wir diese Ziele zu erreichen, indem wir die Handlungskompetenz der Auszubildenden dadurch erweitern, dass sie mit berufstypischen Vorgängen in schulischen Lernsituationen, die an berufliche und private Handlungssituationen anknüpfen, konfrontiert werden und lernen, diese problemlösend zu bearbeiten.

Eine wichtige Aufgabe der schulischen Ausbildung ist es darüber hinaus, praxisbedingte Einseitigkeiten mit dem Ziel auszugleichen, dass die/der ausgebildete Medizinische Fachangestellte grundsätzlich in jeder Arztpraxis und auch in zahlreichen anderen Einrichtungen des Gesundheitswesens arbeiten kann.