"Die Berufsschule ist ein eigenständiger Lernort. Sie arbeitet als gleichberechtigter Partner mit den Ausbildungsbetrieben zusammen. Sie hat die Aufgabe, den Schülerinnen und Schülern berufliche und allgemeine Lerninhalte unter besonderer Berücksichtigung der Anforderungen des Berufsbildes zu vermitteln." ( siehe Rahmenlehrplan, Teil II, S. 3)

Der Bildungsgang Industriekauffrau/ Industriekaufmann vermittelt eine fundierte Fachkompetenz auf der Basis der Lehrpläne, der didaktischen Jahresplanung und der Vorgaben der IHK und kooperiert dabei sehr eng mit den Ausbildungsbetrieben.

Die unterrichtliche Tätigkeit wird dabei z. B. durch Unternehmenspräsentationen und regelmäßige Betriebsbesichtigungen der Ausbildungsbetriebe, Vortragsreihen von Praktikern und Referaten von Experten zu ausgewählten Problemstellungen ergänzt. 

Auf der Basis einer fundierten Einweisung in die neuen Technologien in der Unterstufe werden die Auszubildenden angeleitet, ihre Computerkenntnisse bei der Lösung komplexer Aufgaben in den Fächern Geschäftsprozesse, Wirtschafts- und Sozialprozesse und Kaufmännische Steuerung und Kontrolle effektiv zu nutzen und die Ergebnisse professionell zu präsentieren. Im Rahmen des eigenständigen Lernens werden die Auszubildenden in die Lage versetzt, sich effektiv Informationen zur Lösung spezieller Probleme zu beschaffen, z.B. durch zielgerichteten Einsatz des Internets.

Durch Förderung der Fremdsprachenkompetenz (Kurse mit KMK-Zertifikat) und durch die Behandlung spezieller Themen der Außenwirtschaft erfährt der Unterricht eine Akzentuierung in Richtung Globalisierung.

Im Differenzierungsbereich wählt die/der Auszubildende Erweiterungskurse (siehe unten). Über die engere berufliche Qualifikation hinaus lernen die Auszubildenden, in beruflichen und sonstigen Situationen auch im Team angemessen zu kommunizieren und zu handeln.

Ein weiterer Schwerpunkt des Bildungsganges Industrie ist die sprachliche Kompetenzentwicklung in den Fremdsprachen Englisch und Spanisch. Hier können die Schülerinnen und Schüler durch eine Prüfung am Ende der Kurse das offizielle KMK-Zertifikat für Englisch und Spanisch erwerben.

Qualifizierten Schülerinnen und Schülern wird - in Abhängigkeit von den jeweiligen Möglichkeiten ihres Ausbildungsbetriebes - während ihrer Ausbildungszeit ein mehrwöchiges Auslandspraktikum angeboten. Ziel ist neben der sprachlichen Weiterentwicklung die Bewährung im Alltag und die Erfahrung im Umgang mit Tätigkeiten und Problemlösungen ausländischer Unternehmungen. 

Mittel- bis langfristig strebt der Bildungsgang Industrie eine mediale Neuorientierung an, die in einem Medienentwicklungsplan ihren Niederschlag findet. In diesem Plan werden perspektivisch die Ausstattung der Klassenräume mit Medien (Notebooks, Vernetzung, Internetzugang, Multifunktionstafeln etc.) beschrieben, um einen guten, richtungsweisenden Unterricht für die Zukunft sicherzustellen.

LERNFELDER

Die Lernfelder orientieren sich an typischen Geschäftsprozessen eines Industrieunternehmens. Die Auftragsabwicklung wird dabei als wesentlicher Kernprozess betrachtet, aus dem heraus sich unterstützende Prozesse wie z.B. das Personalmanagement etc. ergeben.

Für die schulische Ausbildung schreiben die Richtlinien und Lehrpläne des Schulministeriums NRW folgende Lernfelder für den Ausbildungsberuf Industriekauffrau/Industriekaufmann vor:

 

Lernfelder

 

    

    

                                     

     

                                   Zeitrichtwerte in Stunden

Nr.

 

1. Jahr

2. Jahr

3. Jahr

1

In   Ausbildung und Beruf orientieren (WSP)

40

 

 

2

Marktorientierte   Geschäftsprozesse eines Industriebetriebes erfassen (GPR)

60

 

 

3

Werteströme   erfassen und dokumentieren (SUK)

60

 

 

4

Wertschöpfungsprozesse   analysieren und beurteilen (SUK)

80

 

 

5

Leistungserstellungsprozesse   planen, steuern und kontrollieren (GPR)

80

 

 

6

Beschaffungsprozesse   planen, steuern und kontrollieren (GPR)

 

80

 

7

Personalwirtschaftliche   Aufgaben wahrnehmen (GPR)

 

80

 

8

Jahresabschluss   analysieren und bewerten (SUK)

 

80

 

9

Das   Unternehmen im gesamt- und weltwirtschaftlichen Zusammenhang einordnen (WSP)

 

40

 

10

Absatzprozesse   planen, steuern und kontrollieren (GPR)

 

 

160

11

Investitions-   und Finanzierungsprozesse planen (SUK)

 

 

40

12

Unternehmensstrategien,   -projekte umsetzen (WSP)

 

 

80

 

SUMME   (insgesamt 880)

320

280

280

BERUFSBEZOGENE FÄCHER

Zum berufsbezogenen Lernbereich der schulischen Ausbildung zur Industriekauffrau bzw. zum Industriekaufmann gehören die Fächer:

• Geschäftsprozesse (GPR)

• Wirtschafts- und Sozialprozesse (WSP)

• Kaufmännische Steuerung und Kontrolle (SUK)

• Datenverarbeitung (DAT)

• Fremdsprachen (WENG, WFRZ, WSPA)

Der Unterrichtsstoff ist einzelnen Lernfeldern zugeordnet:

Wirtschafts- und Sozialprozesse (WSP)

  • LF 1  In Ausbildung und Beruf orientieren
  • LF 9  Das Unternehmen in gesamt- und weltwirtschaftlichen Zusammenhang einordnen
  • LF 12  Unternehmensstrategien, - projekte umsetzen

Geschäftsprozesse (GPR)

  • LF 2  Marktorientierte Geschäftprozesse eines Industriebetriebes erfassen
  • LF 5  Leistungserstellung planen, steuern und kontrollieren
  • LF 6  Beschaffungsprozesse planen, steuern und kontrollieren
  • LF 7  Personalwirtschaftliche Aufgaben wahrnehmen
  • LF 10  Absatzprozesse planen, steuern und kontrollieren

Kaufmännische Steuerung und Kontrolle (SUK)

  • LF 3 Wertströme erfassen und dokumentieren
  • LF 4  Wertschöpfungsprozesse analysieren und beurteilen
  • LF 8  Jahresabschluss analysieren und bewerten
  • LF 11  Investitions- und Finanzierungsprozesse planen

Fremdsprachen

Die Auszubildenden erhalten Unterricht im Fach Englisch, Französisch oder Spanisch und zwar in der Unter- und Mittelstufe mit jeweils einer Stunde. Die Fremdsprache gehört zum berufsbezogenen Lernbereich und wird entsprechend benotet.

 Alternativ kann an unserer Schule ein Fremdsprachenzertifikat erworben werden (siehe hierzu Menüpunkt BESONDERES).

Berufsbezogene Englischkenntnisse sind wichtig für:

  • internationale berufliche Mobilität,
  • die Qualifikation von Mitarbeitern/innen zur erfolgreichen Arbeit mit Kunden im Ausland,
  • eine erfolgreiche Kooperation mit Geschäftspartnern aus anderen Sprachräumen und
  • die Nutzung neuer Märkte.

Datenverarbeitung

Damit die Auszubildenden in den Betrieben und in der Schule möglichst umgehend mit dem Computer arbeiten können, findet am Eugen-Schmalenbach-Berufskolleg der Informatikunterricht zu Beginn der Ausbildung in der Unterstufe statt. Im Informatikunterricht werden die Schülerinnen und Schüler befähigt, die Programme des Microsoft-Office-Paketes selbstständig zu nutzen. Besonderes Gewicht wird dabei auf die Programme MS-Powerpoint und MS-Excel gelegt. Hinzu kommt sowohl die Erarbeitung des Umgangs mit dem Internet/Intranet als auch eine grundlegende Einführung in den Bereich der Datenverarbeitung. Die Auszubildenden arbeiten in unseren vernetzten Computerräumen mit der neuesten Technik und den aktuellen Programmversionen.   Die Datenverarbeitung wird natürlich auch im Anschluss an die Unterstufe - integriert in die berufsbezogenen Fächer - unterrichtet, wie zum Beispiel durch die Anwendung von MS-Excel in den Fächern Geschäftsprozesse und Kfm. Steuerung und Kontrolle.

BERUFSÜBERGREIFENDER BEREICH 

Zum berufsübergreifenden Lernbereich der schulischen Ausbildung gehören die Fächer:

  • Religionslehre
  • Sport/Gesundheitsförderung
  • Deutsch/Kommunikation
  • Politik/Gesellschaftslehre

Der Unterricht in diesen Fächern ist integraler Bestandteil eines beruflichen Bildungsgangs. So weit wie möglich sollen die Lehrerinnen und Lehrer dieser Fächer thematisch und methodisch untereinander und mit den Kolleginnen und Kollegen des berufsbezogenen Bereichs auf der Grundlage der gültigen Lehrpläne kooperieren.

Über die Inhalte dieser Fächer informieren Sie sich in der didaktischen Jahresplanung.

DIFFERENZIERUNGSBEREICH 

„Die Unterrichtswochenstunden des Differenzierungsbereichs können in dem in der Stundentafel ausgewiesenen Umfang für die Stützung bzw. Vertiefung von Lernprozessen oder den Erwerb von Zusatzqualifikationen, erweiterten Zusatzqualifikationen und erweiterten Stützangeboten verwendet werden. Zusatzqualifikationen werden unter Angabe der erworbenen zusätzlichen Kompetenzen zertifiziert“.

(Lehrplan zur Erprobung für den Ausbildungsberuf Industriekauffrau/ Industriekaufmann. S. 11).

So können im Differenzierungsbereich am ESBK folgende Kurse angeboten:

  • Kennzahlenanalyse (Controlling) mit Hilfe von EXCEL
  • Börsengeschäfte und Aktienhandel
  • Steuerlehre (Einkommensteuer-Erklärung)
  • Effektive Nutzung des INTERNETS (Der Internet-Führerschein)
  • Entwicklung von professionellen Präsentationen (PowerPoint) Entwicklung einer aussagekräftigen Firmenpräsentation im INTERNET (Homepage)
  • Spanisch (Anfänger und Fortgeschrittene)
  • Englisch ( Businessproficiency...)