Die betriebliche Ausbildung der Industriekaufleute "dient der Vermittlung der Fertigkeiten und Kenntnisse, dass der Auszubildende zur Ausübung einer qualifizierten, an Geschäftsprozessen ausgerichteten kaufmännischen Berufstätigkeit befähigt wird, die insbesondere selbstständiges Planen, Durchführen und Kontrollieren einschließt." (Verordnung über die Berufsausbildung zur Industriekauffrau/zum Industriekaufmann vom 23. Juli 2002 §3 (2).)
Die betriebliche Ausbildung der Industriekaufleute bezieht sich somit auf das kaufmännisch-betriebswirtschaftliche Aufgabenfeld und erstreckt sich auf alle Funktionen eines Industrieunternehmens.
So unterstützen Industriekaufleute sämtliche Unternehmensprozesse aus betriebswirtschaftlicher Sicht von der Auftragsanbahnung bis zum Kundenservice nach Auftragsrealisierung. Die Auszubildenden können während ihrer Ausbildungszeit dabei sowohl in den kaufmännischen Kernfunktionen Marketing und Absatz, Beschaffung und Bevorratung, Leistungsabrechung und Personal als auch in der Verbindung zu anderen Fachabteilungen, kommerzielle Bereichen und Projekten tätig sein. Einsatzgebiete sind darüber hinaus z.B. Außendienst, Export, Logistik, Product Management, Controlling, E-Commerce oder bspw. im Supply Chain Management.
Folgende Berufliche Fähigkeiten zählt das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) zum Ausbildungsprofil der Industriekauffrau/ des Industriekaufmanns.
Industriekaufleute
- verkaufen die Produkte und Dienstleistungen des Unternehmens
- betreiben Marketingaktivitäten von der Analyse der Marktpotenziale bis zum Kundenservice,
- beraten und betreuen Kunden,
- ermitteln den Bedarf an Produkten und Dienstleistungen, kaufen Materialien, Produktionsmittel und Dienstleistungen ein und disponieren diese für die Leistungserstellung oder den Vertrieb,
- unterstützen den Prozess der Auftragserledigung, z.B. in der Leistungserstellung und der Logistik,
- bearbeiten betriebswirtschaftliche Themen in allen Funktionen des Betriebes (Finanzierung, Investitionen, Rentabilität, Kostenplanung, -analyse und -verfolgung usw.),
- bearbeiten Geschäftsvorgänge des Rechnungswesens,
- werten Kennzahlen und Statistiken für die Erfolgskontrolle und zur Steuerung betrieblicher Prozesse aus,
- wenden Instrumente zur Personalbeschaffung und zur Personalauswahl an, planen den Personaleinsatz und bearbeiten Aufgaben der Personalverwaltung,
- planen und organisieren Arbeitsprozesse,
- nutzen fremdsprachliche Unterlagen; korrespondieren und kommunizieren in typischen Situationen mit Kunden in einer Fremdsprache,
- arbeiten team-, prozeß- und projektorientiert unter Verwendung aktueller Informations-, Kommunikations- und Medientechniken,
- verfügen über Fähigkeiten zur Kommunikation, Kooperation, Moderation, Präsentation, Problemlösung und Entscheidung.